Ethikkodex des Deutschen Verbands für Hypnose e.V.
Präambel
Der Deutscher Verband für Hypnose e.V. (DVH) ist ein Fachverband für Hypnotiseure. Seine Zielgruppe:
Hypnotiseure, die Wert legen auf praktisch-pragmatische angewandte Hypnose, ohne sich zwingend an
irgendwelche Dogmen binden zu wollen.
Eine Mitgliedschaft im DVH ist deshalb auch nicht an einen bestimmten beruflichen oder akademischen
Werdegang gebunden. Im Verband sind alle Menschen willkommen, die in der Hypnose ein machtvolles
Werkzeug zur persönlichen Weiterentwicklung sehen, die Verbandssatzung respektieren und sich mit dem
Ethikkodex identifizieren können.
Der folgende Ethikkodex gilt verbindlich für alle Mitglieder; er ist analog auch für angeschlossene
Ausbildungsinstitute gültig.
1. Aufgabe
Zielsetzung unserer Arbeit ist es, unseren Klienten zu mehr Flexibilität im eigenen Handeln, Denken
und Erleben sowie zu einem Gewinn an persönlicher Freiheit zu verhelfen.
2. Selbstverständnis
Wir verstehen die Hypnose als Werkzeug zur Erhellung und Erweiterung des Bewusstseins, nicht zu
dessen Einengung. Sie hilft uns dabei, einen wacheres, bewussteres und selbstbestimmtes Wesen zu
entwickeln.
3. Methode
Wir nutzen die Hypnose zur Harmonisierung des bewussten und der unbewussten Schichten. Dies
kann sowohl durch den Abbau von Blockaden als auch durch den Aufbau von Ressourcen
geschehen.
4. Freiheit
In unserer hypnotischen Arbeit handeln wir frei von stilistischen Einschränkungen oder Dogmen.
Wir wählen den Stil und die Glossary Link Intervention, die für unsere Klienten am besten geeignet ist. Das
bedingt, dass wir nicht immer und ausschließlich hypnotisch arbeiten, sondern bedarfsgerecht auch
andere uns zur Verfügung stehende Werkzeuge (wie zum Beispiel NLP, EFT und Co.) nutzen.
5. Respekt
In der Arbeit mit unseren Klienten pflegen wir einen wertschätzenden, respektvollen und
aufmerksamen Umgang, der allerdings genug Platz für Humor und bedarfsweise auch für gezielte
Provokation bietet. Gleiches gilt für den Umgang mit Kollegen: Kritik wird in sachlicher,
konstruktiver Form vorgebracht.
6. Sorgfalt
Im Rahmen unserer Sorgfaltspflicht arbeiten wir ausschließlich mit Themen und Klienten, für die wir
uns ausreichend qualifiziert fühlen. Wir weisen Klienten klar auf die Möglichkeiten der Hypnose hin
und distanzieren uns zeitgleich von omnipotenten Allmachtsansprüchen.
7. Effizienz
Während wir mit unseren Klienten an der Stärkung ihrer persönlichen Ressourcen arbeiten, achten
wir zugleich auf eine Schonung der Ressourcen Kosten und Zeit. Dem Leitsatz „so viel wie nötig,
aber so wenig wie möglich“ gemäß vereinbaren wir deshalb nur so viele Termine, wie zur
Erreichung des gemeinsam vereinbarten Ziels nötig sind.
8. Klare Kommunikation
Der Deutsche Verband für Hypnose e.V. begrüßt eine Nutzung der Hypnose sowohl für
therapeutische als auch für nicht-therapeutische Zwecke, wie zum Beispiel Entspannungstraining,
Coaching oder gesundheitsprophylaktische Maßnahmen. Im Rahmen eines professionellen, ethisch
und juristisch korrekten Auftretens wird empfohlen, die Begriffe Therapie und Hypnotherapie
ausschließlich dann zu nutzen, wenn auch eine entsprechend Heilerlaubnis vorliegt.
9. Schweigepflicht
Wir verpflichten uns zu absolutem Stillschweigen über sämtliche Klientendetails, von der wir nur
vom Klienten selbst entbunden werden können.
10. Kontinuierliche Weiterbildung und Supervision
Eine kontinuierliche Weiterbildung ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus nehmen
wir professionelle Einzel- oder Gruppensupervision in dem Maß in Anspruch, das unsere Arbeit mit
Klienten bedingt.
11. Unabhängigkeit
Wir wenden die Hypnose stets in einem Kontext an, der zu mehr Unabhängigkeit und innerer wie
äußerer Flexibilität führt. Deshalb distanzieren wir uns ausdrücklich von Sekten sowie von
dogmatisch strukturierten Gruppierungen.